Der Nil - der längste Fluss der Erde und seit jeher die Lebensader Ägyptens. Ohne den mächtigen Strom wäre der Aufstieg des Landes zu einer bedeutenden Hochkultur nicht möglich gewesen. Das jährliche Nilhochwasser sorgte für üppige Ernten und spülte reiche Steuereinnahmen in die Staatskasse. Dazu spielte der Fluss beim Bau der altägyptischen Monumente eine wichtige Rolle als Transportweg. Auch in der Mythologie zeigt sich seine Bedeutung. Forscherinnen und Forscher gehen dem Einfluss des Leben spendenden Stroms auf die Entwicklung des Pharaonenreiches nach. Sie graben an mehreren archäologischen Stätten entlang seiner Ufer. In der prachtvollen Tempelanlage von Philae erzählt ein reich verziertes Wandrelief vom Mythos des Osiris, mit dem sich die alten Ägypter das jährlich wiederkehrende Hochwasser erklärten, das ihre Felder am Ufer des Nils überschwemmte und so fruchtbar machte. Um dieses Naturereignis berechenbarer zu machen, erfanden sie einen ersten Pegelmesser. Auf der Nilinsel Elephantine ist ein solcher Nilometer bis heute erhalten. Nilabwärts werden mehrere Osiris-Statuen aus dem Magazin des Ägyptischen Museums in Kairo aufwendig von Korrosionsschäden befreit und restauriert. Währenddessen sucht ein spanisches Archäologenteam in der Nekropole von Qubbet el-Hawa nach der Grabkammer des einstigen Gaufürsten Sarenput I. Auch in der Nekropole von Deir el-Bahari gefundene Krokodilschädelfragmente geben Rätsel auf. Grabungsteams aus aller Welt suchen im ägyptischen Wüstensand nach den sagenhaften Schätzen der jahrtausendealten Hochkultur am Nil. Ihr Ziel: Antworten auf die vielen Rätsel der Pharaonenzeit zu finden.