Geschlechtergleichheit in Nepal? Eigentlich kein Thema. Gäbe es da nicht eine Gruppe von Nonnen, die jeden Tag genau dafür kämpfen. Und zwar unter Einsatz ihrer ganzen körperlichen Kraft. Der Kampfsport Kung-Fu ist eigentlich für Frauen im Buddhismus untersagt. Aber im Amitabha Kloster über den Hügeln von Kathmandu, kümmert man sich nicht um solche Regeln. Die heute 17-jährige Lhadon hat vor sechs Jahren ihre Familie verlassen hat, um hier eine neue Heimat zu finden. Neben dem Kampfsport bietet das Weisse Kloster viele Vorteile, die in einem Land wie Nepal nicht selbstverständlich sind: eine gute gesundheitliche Versorgung, Bildungschancen und ein Leben in Sicherheit. Lhadon hat sich in dem Kloster gut eingelebt. Und weil sie besonders hingebungsvoll für die Werte des Drukpa-Ordens einsteht, haben die älteren Nonnen entschieden, ihr behutsam mehr Verantwortung zu übertragen. Lhadon muss deshalb mehr Dienste im Klosteralltag übernehmen, sich um Neuankömmlinge kümmern und die Schwestern bei Ausseneinsätzen, zum Beispiel in Waisenhäuser, begleiten. Der Schritt in ihr neues Leben fällt der Novizin nicht nur leicht, denn auch im Kloster ist der Abschied von einem unbefangenen Leben als Jugendliche eine Herausforderung. Halt findet sie in diesem Prozess bei ihrer Mentorin Tingdzin.