Künstliche Farbpigmente, die bis heute in der Forensik verwendet werden, Haarverlängerungen für Tote oder Zehenprothesen - nur eine kleine Auswahl früher Erfindungen im alten Ägypten. "Ägyptischblau" gilt als erstes künstliches Farbpigment. Es besitzt große Leuchtkraft, ist extrem haltbar und wird in der Forensik des 21. Jahrhunderts eingesetzt. Kein anderes Pulver haftet so gut auf unebenen Oberflächen - bis heute. Diese Folge befasst sich mit den großen Erfindungen des alten Ägypten. Auf einem Friedhof der altägyptischen Stadt Amarna kommen bei Ausgrabungen Skelettreste von Frauen zutage, an deren Schädeln Haarteile befestigt sind. Erst moderne Materialanalysen lösen das Rätsel dieser besonderen "Haarverlängerung". An einer alten Wegkreuzung findet ein Forschungsteam ungewöhnlich große Hieroglyphen auf einer Felswand - ähnlich einer überdimensionalen Werbetafel. Durch die Übersetzung der Zeichen und den Vergleich mit anderen Hieroglyphen wird klar: Es ist eine Bekanntmachung des Pharaos, der sich seinen Untertanen als Inhaber der absoluten Macht und als Vertreter der kosmischen Kräfte auf Erden präsentiert. Auch ein künstlicher Zeh am Fuß einer Mumie gibt der Wissenschaft lange Rätsel auf. Eine Studie mit Probanden scheint zu belegen: Der Holz-Zeh war eine Erfindung altägyptischer Prothesenbauer - und gilt als Beleg für das hohe medizinische Wissen im alten Ägypten. Akribisch untersuchen verschiedene Forschungsteams die großen Rätsel der antiken Zivilisation. Dabei bedienen sie sich neuer wissenschaftlicher Disziplinen, etwa der Satellitentechnik, der Forensik und der ägyptischen Ikonografie. Die zehnteilige Dokumentationsreihe "Die großen Rätsel des Alten Ägypten" untersucht uralte Spuren mittels modernster Technik und rückt sie so in ein neues Licht. Nicht selten werden dabei die großen Geheimnisse der ägyptischen Hochkultur gelüftet.