Vier Täler, drei Schluchten, zwei Sprachen - aber ein Park. Das war die gemeinsame Idee zwölf kleiner Dörfer in Graubünden, die 2013 erfolgreich umgesetzt wurde: der Naturpark Beverin. Er erstreckt sich auf etwa 400 Quadratkilometer rund um den Berg Piz Beverin, der fast 3.000 Meter in die Höhe ragt. Hier wohnen knapp 3.000 Menschen, die sich alle für ein intaktes Ökosystem und die Weitergabe ihrer unterschiedlichen Kulturen einsetzen. Gemeinsam suchen sie nach innovativen Lösungen, die der Region eine nachhaltige Entwicklung ermöglichen, ohne der Natur zu schaden. Denn die Landschaft hier ist einzigartig: tiefe Schluchten und glasklare Bergseen, artenreiche Trockenwiesen und Steinbockkolonien. Der Capricorn, wie der Steinbock auf Rätoromanisch heißt, ist der ganze Stolz des Parks. Die Könige der Alpen leben in den Felswänden rund um den Piz Beverin und wachen über die wilde Natur. In den 1960er Jahren wurde er hier wieder ausgesetzt und hat es heute ins Wappen des Parks geschafft. Drei berühmte Schluchten befinden sich im Naturpark Beverin: die berühmte Via Mala, die tosende Rofflaschlucht und ein Teil der Rheinschlucht, der Grand Canyon der Alpen. Die wilde, tiefe Viamala-Schlucht wurde vom Gletschereis und dem Wasser des Hinterrheins 300 Meter tief in den massiven Felsen geschliffen. Jahrhundertelang war sie ein verhasstes und gefährliches Hindernis auf dem Weg nach Süden. Noch berühmter als die Rofflaschlucht mit ihrem imposanten Wasserfall ist die Rheinschlucht. Seit 2016 gehört auch sie zum Naturpark.